Logo-Ärger um das Jahnstadion in Hoyerswerda

Logo-Ärger um das Jahnstadion in Hoyerswerda. Die Sparkasse fühlt sich in ihren Rechten verletzt.

Logo-Ärger um das Jahnstadion in Hoyerswerda. Die Sparkasse fühlt sich in ihren Rechten verletzt.

Das ewig unverstandene Internet. Auch die Ostächsische Sparkasse Dresden leifert ein tolles Paradebeispiel ab, wie man Diskussionen und Meinungen im Netz missverstehen und durch unbedachte Aktionen radikal verkehren kann. Es geht um die Debatte zur Umbenennung des Hoyerswerdaer Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadions. Das sollte den Wünschen des Geldhauses zu Folge den unheimlich kreativen Namen Sparkassen-Stadion tragen. Das fanden nicht alle Fußballer und Fans wirklich erquicklich und sammelten auf der sozialen Plattform Facebook Unterstützer gegen die Umbenennung. Dabei wurde aber nicht radikal das Engagement der Sparkasse abgelehnt – im Gegenteil wurde gangbare Alternativen gesucht, um den historischen, traditionellen Namen beizubehalten. Und das kam offenstichtlich nicht so gut an in Dresden…

Denn am Mittwoch erhielten die Betreiber der Facebook-Fanseite https://www.facebook.com/jahnstadionhoyerswerda eine Nachricht vom Unternehmenssprecher Andreas Rieger. Er teilte mit, dass die Nutzung des Logos nicht gestattet wurde und daher die entsprechende Fotomontage entfernt werden sollte.

Nun ist diese Facebook-Plattform kein Ein-Mann-Projekt, sondern eine Gruppe mehrerer Fußball-Fans stehen hinter der Aktion. Die Fans haben sich dann entschieden, dem Wunsch der Sparkasse nachzukommen – auch, wenn sie keine Verletzung der Markenrechte erkennen können. Wie ein Mitglieder der Gruppe uns mitteilte sei nun aber auch kein kooperativer Weg mehr möglich. Man sei demzufolge nicht mehr bereit, nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Ausschlaggebend dafür sei unter anderem die Reaktion der stellvertretenden Unternehmenssprecherin (gestern hier auf unserer Seite) und eben die unsouveräne Aktion der Sparkasse wegen der vermeintlich rechtswidrigen Logo-Verwendung in der Fotomontage.

Auch wir wurden von der Sparkasse angeschrieben und um Löschung unseres Titelfotos zur Illustration des gestrigen Artikels gebeten. Offensichtlich sieht man in dem Screenshot der Facebook-Seite der Stadion-Traditionalisten ebenfalls eine Verletzung der Sparkassen-Rechte. Das verwundert sehr stark. Seit wann ist es Presse nicht mehr erlaubt, abzubilden, was ist? Würde die Sparkasse auch der Süddeutschen Zeitung die Abbildung eines Screenshots verbieten wollen, dass die gegenständliche Fotomontage zeigt – wohl kaum. Aber dieses Internet-Dinges da mit den ganzen Möchtegern-Journalisten ist halt keine Presse, wo kämen wir denn da hin?

Die Fangruppe möchte sich jedenfalls nicht mit den Reaktionen der Sparkasse abfinden und hat uns gegenüber weitere kreative Aktionen angekündigt – selbstverständlich ohne die Markenrechte des Geldriesen aus Dresden zu verletzen.

Abschließend bleibt bei allem Unverständnis über die Reaktion der Sparkasse dennoch festzuhalten, dass die Unternehmensverteter nicht den juristischen Weg über einen Anwalt, sondern die direkte Ansprache über elektronische Kommunikation gesucht haben, was durchaus dafür spricht, dass es auch in Dresden so etwas wie Internet gibt!

 

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