Mutmacher: 25% mehr Beschäftigung in Hoyerswerda!

Der Mutmacher zu Weihnachten kommt von der gewerkschaftsnahen Hans Böckler Stiftung. Die hat vor wenigen Wochen eine Datenbank zur Atypischen Beschäftigung in Deutschland herausgegeben. Dabei wurden die Beschäftigtenzahlen der einzelnen Landkreise heruntergebrochen, kategorisiert und über einen Zeitraum von 2003 – 2008 (wobei die Zahlen für 2006-2008 auf vorläufigen Ergebnissen beruhen) verglichen. So wurde gezeigt, dass der Anteil der atypisch Beschäftigten (Leiharbeit) in Deutschland teilweise sehr stark gestiegen ist. In Hoyerswerda ist dieser Anteil mit 2% aller Beschäftigten eher gering. Doch die Studie hat auch einen Mutmacher parat: von 2003 bis 2008 ist die Zahl der Beschäftigten im Primären Sektor um 25% gestiegen!

Entwicklung der Anzahl der Beschäftigten im Primären Sektor in Hoyerswerda
Entwicklung der Anzahl der Beschäftigten im Primären Sektor in Hoyerswerda

Nunmal Butter bei die Fische. Die harten Fakten sind zwar ein wenig ernüchternd, geben aber einen Trend vor: Während im Jahr 2003 noch 74 Arbeitnehmer im Primären Sektor angestellt waren, sind es 2008 schon 92 gewesen. Also gerade mal 18 Arbeitsplätze mehr? Zugegeben, eine geringe Zahl. Aber sehen wir das ganze Bild. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der insgesamt sozialversicherungspflichtig Beschäftigten von 12550 auf 10616 – also um über 15% – gesunken. Die Zahl der Arbeitsfähigen ist im gleichen Maße von 23675 auf 20569 gesunken. 18 Arbeitsplätze sind nicht die Welt, aber sie sind der erste Teil der Wertschöpfungskette. Nun müssen diese Rohstoffe noch in Hoyerswerda verarbeitet und vermarktet werden und aus nur „mickrigen“ 18 zusätzlichen Arbeitsplätzen können schnell 100 werden. Das können 100 Haushalte mit weniger Sorgen sein. 100 neue Einkommenssteuerzahler für die Stadtkasse. Ein Trend, der uns Mut machen soll!—
Der Primäre Sektor? Was ist denn das? Der auch Urproduktion genannte Primäre Sektor liefert Rohstoffe für Produkte. Aber wo gibt es sowas in Hoyerswerda noch? Ich denke, es werden hauptsächlich Forstarbeiter sein. Wer kann weitere Hinweise auf Primärproduktion in Hoyerswerda geben?

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