Ist der Ruf erst ruiniert…so denkt man über HoyWoy!

Ist der Ruf erst ruiniert...so denkt man über HoyWoy!

Ist der Ruf erst ruiniert...so denkt man über HoyWoy!

Der Ruf unserer Heimatstadt hat mächtig gelitten. Waren wir zu DDR-Zeiten der Inbegriff für Plattenbauten und schnurgerade, breite Straßen nach bester sozialistischer Idee, avancierte Hoyerswerda zum Inbegriff des Bösen. Ist bekannt als Hochburg des Rechtsradikalismus und -extremismus. Mitt der Neunziger gab die Stadt das Ergebnis einer Umfrage bekannt: Dabei wurde im Ausland nach den drei bekanntesten deutschen Städten gefragt. Berlin und Hamburg belegt Platz 1 und 2, doch Hoyerswerda landete noch vor München, Köln und anderen Großstädten bereits auf dem dritten Rang. Ob es diese Umfrage tatsächlich gegeben hat, lässt sich leider nicht nachprüfen. Es ist aber ein schönes Anzeichen, wie schnell und dauerhaft der Ruf einer Stadt Schaden nehmen kann. Auch der Berliner Tagesspiegel denkt scheinbar gern an Hoyerswerda…


In seiner Sonntagsausgabe kümmerte man sich um die vergessenen Ecken von Berlin,die auch 20 Jahre nach der Maueröffnung weiterhin sichtbare Wunden zeigen. So sind noch heute zwischen dem „kreativ-neureichen Altbezirk“ Mitte und dem „bodenständig-aufsässigen “ Kreuzberg wegen schwieriger Eigentumsverhältnisse (man denke nur an die Enteignungen der Grundstücke im ehemaligen Grenzstreifen durch die DDR und deren Rückführung an die mutmaßlichen Vorbesitzer) noch immer Brachen zu bestaunen. So beschreibt Autor Thomas Loy eindrucksvoll die Lage mit dem Absatz:

Große Ex-Todesstreifen-Wiese, hinter hohen Gräsern duckt sich ein Lidl-Markt. Ein vermüllter Einkaufswagen steht am Rand, Jugendliche hocken auf Barrieren, die wildes Parken verhindern sollen. Sieht aus wie am Stadtrand von Hoyerswerda.

Da frage ich mich ehrlich, wo am Stadtrand Hoyerswerdas eine ebensolche Situation beobachtet worden sein könnte? Vielleicht hat er es ja am Cottbusser Tor (das kleine Einkaufszentrum zwischen WK IX und WK X) gesehen? Keine Ahnung. Aber scheinbar können seine Leser sich Hoyerswerdas Stadtrand lebhaft als heruntergekommen vorstellen, sonst würde der Autor wohl kaum diesen Vergleich bringen. Andererseits kann man mit dem ständiger Heranziehen Hoyerswerdas als das Negative natürlich auch jedem Einreden, Hoyerswerda wäre heruntergekommen, Kriminalitätshochburg und Hort des Rechtsradikalismus. Tut ja keinem weh – außer der Stadt. Die leidet unter ihrem schlechten Ruf, der schon oft dafür gesorgt hat, dass sich Betriebe eben nicht in Hoyerswerda ansiedeln wollten oder versucht haben, den lästigen Namen Hoyerswerda aus ihrer Firmierung loszuwerden…

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