Sonnabend 3:45 Uhr im TV: Hoyerswerdaer Schnitzel – $17
Es gibt in der Stadt viele, die stolz auf Rolf Babiel sind. Angefangen von seinem Englisch-Lehrer (der später auch mein Englisch-Lehrer war), der gern von Rolf erzählte. Der erzählte, dass Rolf auch schon in der Schule die Träume vom Leben in der weiten Welt hatte, aber nur durchwachsene Englisch-Kenntnisse hatte. Bis hin zu ehemaligen Nachbarn, die sich noch heute erinnern, welche Schwierigkeiten Rolf und seine Eltern hatten, als er den Ausreiseantrag gestellt hatte. Dass Rolf dann offiziell aus der DDR ausreiste, machte seinen Traum noch nicht perfekt. Erst 1981 ging es dann tatsächlich in die weite Welt: er wanderte in die USA aus, kaufte sich einen fahrbaren Würstchenstand und vertickte echte Deutsche Wurst in New York. Das war die Marktlücke. Trotz bescheidener Englischkenntnisse boxte er sich durch, wurde sogar prominent, weil viele Größen aus Film, Fernsehen und Wirtschaft es sich nicht nehmen ließen, an seinem Würstchenstand Volksnähe zu zeigen.
Später konnten dann die Gäste sogar ich richtigen Restaurants speisen. Der Name: „Hallo Berlin!“ Rolf Babiel hat es vorgemacht und seinen Amerikanischen Traum gelebt und verwirklicht. Rold Babiel verstarb am 9. Oktober 2009, sein „Hallo Berlin“ lebt weiter. Seine Frau und seine beiden Söhne führen die Lokale mit Speisen wie dem Hoyerswerdaer Schnitzel (Hähnchen-Schnitzel, Bratkartoffel, Rot- und Sauerkraut) für 17 US-Dollar.