IHK-Umfrage im Landkreis Bautzen ergibt: Das sind die größten Sorgen der Hoyerswerdaer Unternehmer!

IHK-Umfrage im Landkreis Bautzen ergibt: Das sind die größten Sorgen der Hoyerswerdaer Unternehmer!

IHK-Umfrage im Landkreis Bautzen ergibt: Das sind die größten Sorgen der Hoyerswerdaer Unternehmer!

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden hat in diesem Frühjahr eine Standortzufriedenheitsanalyse in ihrem Wirkungskreis durchgeführt. Befragt wurden dabei alle Unternehmen von Kommunen mit mehr als 10.000 Einwohnern. Aus der Stadt Hoyerswerda beantworteten immerhin 50 Unternehmer die Fragen. Und diese haben es in sich!

Wenig überraschend rangieren Themen wie Gewerbe- und Grundsteuer weit oben. Hier hatte sich die Stadt dem Spardiktat der Landesregierung zu beugen, um das finanzstrukturelle Defizit nicht weiter ansteigen zu lassen. Die Höhe der Gebühren für Wasser und Abwasser sowie die Höhe der Strom- und Gaspreise machen den Unternehmen ebenfalls große Sorgen. Auch hier hat die Stadt Einflussmöglichkeiten über die stadteigenen Städtische Wirtschafsbetriebe (SWH), deren Tochterunternehmen VBH die Preise auf einem hohen Niveau halten. Durch deren Einnahmen wird der Betrieb von wichtigen Einrichtungen wie Zoo. Lausitzhalle, Lausitzbad, Musikschule und Volkshochschule querfinanziert. Auch bei der viel kritisierten Wirtschaftsförderung könnte die Stadt direkt etwas bewegen. Die dafür zuständige Stadtentwicklungsgesellschaft wurde aufgelöst und seit 2012 wird die Wirtschaftsförderung direkt als Stabstelle beim Oberbürgermeister geführt. Scheinbar ist der Erfolg dieser Maßnahme bisher noch nicht erkennbar.

Große Themen für Freistaat und Landkreis sind die Verkehrsinfrastruktur und die Integration der Stadt in den Landkreis. Letztere findet effektiv gar nicht statt. Hoyerswerda wird nur als lästiges Anhängsel im Landkreis verstanden und behandelt. Und die Verkehrsanbindung? 35 Minuten Autofahrt zur A13 Richtung Berlin und 50 Minuten zur A4 Richtung Dresden sind keine Spitzenleistung, die Zuganbindung wird nur nach Leipzig, Dresden und Görlitz gewährleistet. Ansonsten fahren Busse in teilweise unbefriedigenden Taktzyklen.

Zwei große Themen sind auch weiterhin bei der Stadt verhaftet: Die enorme Abwanderung der vor allem gut Qualifizierten ist ein massives Problem für die Wirtschaft. Unternehmer wie YADOS sind nicht mehr in der Lage, die benötigten Arbeitskräfte in Hoyerswerda zu finden. Hier muss die Stadt mit einer Willkommens- und Rückkehrkultur dafür sorgen, dass die Stadt nicht weiter schrumpft und dass wir Hoyerswerdaer wieder zurück holen! Und zum Stadtimage? Ja, was will man dazu sagen? Das Jahr 1991 und die fehlende Aufklärungen und Verarbeitung sind Dreh- und Angelpunkt der Misere! Benennt Ross und Reiter! Gebt Fehler offen zu! Einige kleinere Schritte sind in den letzten Jahren durch Druck von Außen geschehen. Auch der Umgang mit dem neuen Asylbewerberheim zeigt, dass sich viel getan hat, dennoch gibt es auch heute noch genügend Menschen, denen die Stadt am Arsch vorbeigeht und die nur zu gern die vielen Klischees bestätigen möchten.

Wo so viel Schatten ist, ist auch Licht. Natürlich gehören die Einkaufsmöglichkeiten, die Kinderbetreuung und die Naherholungsmöglichkeiten zu den Topps. Der Hochwasserschutz funktioniert, die Medizinische Versorgung ist für eine Stadt unserer Größe gut. Es gibt ausreichend Gewerbeflächen, Parkflächen und Wohnungen. Der Vergleich zum Landkreis Bautzen zeigt, dass die drängenden Probleme in den Nachbarstädten kaum gravierend anders sind. Doch das Image der Stadt wird nirgendwo so negativ gesehen in Hoyerswerda. Das ist weiterhin Dreh- und Angelpunkt von Investitionsentscheidungen für Gewerbeneuansiedlungen! Dazu klommt, dass die Gewerbesteuerhöhe nur in Hoyerswerda als ein sehr starkes Problem angesehen wird. Signifikant besser liegt Hoyerswerda derzeit beim Angebot der Parkplätze. Das sollte zwingend beibehalten und vor Allem in der Altstadt perspektivisch ausgebaut werden, wo mit dem Wegfall einiger großer Parkflächen große Parkplatznot herrscht.

 

Schreibe einen Kommentar