GIFTPilze in HoyWoy’s Stadtzentrum!

GIFTPilze in HoyWoy's Stadtzentrum!

GIFTPilze in HoyWoy's Stadtzentrum!

GIFTwarnung für die Hoyerswerdaer Neustadt. Schuld ist ein kleiner weißer Pilz.

Die Lausitzer Rundschau (in der SZ habe ich den Text nicht gesehen) macht heute mit einem Artikel auf, der für Alarmstimmung sorgen könnte.Torsten Richter hat den Artikel verfasst und auf den ersten Blick könnte man noch denken, dass die Sache ganz schön aufgeblasen ist. Denn so geht es los:

Inmitten der Hoyerswerdaer Neustadt hat bis in den Herbst hinein eine giftige Gefahr gelauert. Nur einen Steinwurf vom Lausitzcenter entfernt …

Das klingt sehr dramatisch. Also, worum geht es? Es geht um den Blauweißen Firnis-Trichterling. Ein unscheinbarer Giftpilz.

Wie erkenne ich denn den Pilz? Die Wikipedia hat eine gute Erklärung:

– Der Bleiweiße Firnis-Trichterling hat einen weißen bis weißlich-fleischfarbenen Hut. Dieser wird bis 3–10 Zentimeter breit und ist jung weiß bereift. Da die weiße Schicht wie ein Schimmelbelag auf dem Hut ist, schimmert die gelbliche bis ockerbräunliche Hutgrundfarbe etwas durch. Die Lamellen sind weißlich-gelblich bis fleischrötlich und laufen ein wenig den gleichfarbigen Stiel herab. Sie sind horizontal angewachsen und stehen gedrängt.
– Das Sporenpulver ist in der Regel weiß, kann aber cremefarbene oder rosa Töne aufweisen. Die Farbe soll von äußeren Faktoren wie zum Beispiel der Temperatur abhängen.
– Der Stiel ist glatt, kahl und in der gleichen Farbe wie der Hut. Er endet in einem dichten, weißen Myzelgeflecht, das sich auf der obersten Laubschicht befindet.
– Das weiße Fleisch ist wässrig, weich und riecht süß-säuerlich.

Und wo soll sich der Pilz befinden? Der Zeitungsartikel spricht davon, dass sich die Pilzegelfechte in unmittelbarer Nähe der Wohnblöcke im WK I befinden würden. Ich selbst habe diese Pilze aber auch schon in Rabatten im WK III gesehen.

Und warum ist der Pilz gefährlich? Im Pilzfleisch befindet sich ein Nervengift namens Muskarin. Dieses kann schon wenige Minuten nach dem Verzehr der giftigen Pilzen seine Wirkung entfalten. Die Wikipedia beschreibt den Verlauf einer Vergiftung so:

Latenzzeit: Innerhalb weniger Minuten bis 2 Stunden.

Anzeichen: Muskarin wirkt als Parasympathomimetikum. Typische Symptome sind Sehstörungen durch Pupillenverengung, Tränen- und Speichelfluss sowie eine starke Schweißsekretion. Hinzu kommen als mögliche Symptome noch Erbrechen, Durchfall, Magen-Darm-Störungen, Zittern (Tremor), Kopfschmerzen. Bei starken Vergiftungen verlangsamt sich der Puls (Bradykardie) und der Blutdruck fällt ab, es kommt manchmal zu Atemnot durch Verengung der Atemwege und Angstgefühlen.

Dauer der Erkrankung: Schwache Vergiftungen klingen rasch ab und sind oft ohne besondere Therapie nach zwei Stunden überstanden. Starke Vergiftungen dauern länger (bis zu 24 Stunden) und können lebensbedrohliche Formen annehmen.

Was tun, wenn der Pilz dennch verzehrt wurde und erste Syptome ersichtlich sind? Sofort den Notarzt rufen und bereits im Gespräch den Verdacht der Pilzvergiftung mitteilen, damit schnellstens gehandelt werden kann. Erste Hilfe leisten, indem die betroffene Person in die Stabile Seitenlage gebracht wird, gegebenenfalls Atemspenden leisten, wenn Atemnot einsetzt.

Wie groß ist die Gefahr aktuell? Sehr gering, denn durch den einsetzenden Frost endet der Pilzbewuchs durch den Blauweißen Trichterling. Der Zeitungsbericht endet düster-prophetisch:

Doch bereits im kommenden Frühjahr könnten sie wieder mitten im Hoyerswerdaer Stadtzentrum wachsen.

Das ist aber nicht ganz richtig. Denn der Blauweiße Trichterling ist ein Folgezersetzer, der seine Energie aus totem pflanzlichem und tierischem Material gewinnt,  und wächst typischerweise im September/Oktober. Im Frühjahr/Sommer können also alle Eltern ihre Kinder ganz unbesorgt im Freien spielen lassen. Und für die Herbstzeit kann man mit den Kindern gemeinsam mal ein Pilzbuch schmökern. Der wichtigste Hinweis für die Kleinen: Kleine weiße Pilze sind meist nicht genießbar – Stehen lassen!

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  1. […] und und und. Und dann gibt es da Dinge, bei denen man sich wünschte, sie kämen nicht wieder. So wie jetzt die Giftpilze. Denn erneut wurden Giftpilze in Hoyerswerda gefunden.Laut einer Meldung der Lausitzer Rundschau seien vor einigen Tagen eine Mutter mit drei Kindern beim […]

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