Da sind sie wieder: Giftpilze in Hoyerswerda!

Da sind sie wieder: Giftpilze in Hoyerswerda!

Da sind sie wieder: Giftpilze in Hoyerswerda! Diesmal sind es neben den Bleiweißen Trichterlingen auch die Ziegelroten Risspilze (hier im Bild), die Sorgen bereiten. Da kann der Rat nur lauten: Finger weg von Pilzen!

Es gibt Dinge, bei denen freut man sich, wenn sie wieder kommen. Weihnachten zum Beispiel, Geburtstage, Fußballspiele der Lieblingsmannschaft und und und. Und dann gibt es da Dinge, bei denen man sich wünschte, sie kämen nicht wieder. So wie jetzt die Giftpilze. Denn erneut wurden Giftpilze in Hoyerswerda gefunden.Laut einer Meldung der Lausitzer Rundschau seien vor einigen Tagen eine Mutter mit drei Kindern beim Lautaer Pilzberater und zeigte sieben verschiedene Pilzsorten, von denen ein Kind gegessen hätte. Die Pilze hätte es auf einer Spielwiese im Stadtgebiet gefunden, nach dem Verzehr ging es ihm schlecht und es wurde kreidebleich. Der Pilzberater Ulrich Wemter schickte Mutter und Kind sofort ins Lausitzer Seenlandklinikum Hoyerswerda zur Behandlung. Dem Kind gehe es nach der Behandlung wieder gut. 

Doch wie konnte das passieren? Immerhin soll es ja seit Jahren keinen Fall von Pilzvergiftung mehr in der Region gegeben haben. Doch es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis auch neugierige Kinder von solchen Pilzen naschen, denn schon im Vorjahr machten Giftpilze von sich reden. Damals wies die Lauistzer Rundschau auf die Gefahr im Stadtzentrum hin, wurden vor allem die Blauweißen Firnis-Trichterlinge im WK I und III entdeckt. Offensichtlich ist der kalkhaltige Boden in der Stadt ideal für das Wachstum der giftigen Pilzgeflechte und die immer spärlichere Pflege der Rabatten und Grasflächen sorgt überdies wohl dafür, dass die Pilze, die meist Folgezersetzer sind, gute Lebensbedingungen vorfinden. 

Was kann man nun machen? Mieter in den besonders betroffenen WK I – WK III können zum Beispiel durch regelmäßige Pflege ihrer Rabetten und Grünanlagen vorbeugen, sollten auch Pilze stets entfernen. 

Ansonsten sollte eine generelle Regel gelten: Pilze, die ich nicht kenne, lasse ich stehen! Wobei für Kinder die Regel gelten sollte, keine Pilze zu essen, die sie selbst gesammelt haben, da sie nicht alle giftigen Pilze kennen können. Das muss das oberste Gebot sein, dass Eltern jetzt ihren Kindern eintrichtern müssen. Da können nach den Ferien auch die Schulen in die Verantwortung genommen werden, indem sie unserem Nachwuchs eindringlich die Gefahren, die da im Grünen lauern erklären. Kinder sollten generell keine rohen Pilze verzehren, weil auch Pilze, die als nicht giftig gelten, im Rohen Zustand giftige Substanzen enthalten, die durch Kochen oder Braten unschädlich gemacht werden. 

Warum sind Giftpilze bei Kindern so gefährlich? Kinder haben eine geringeres Körpergewicht als Erwachsene, hier reichen also viel kleinere Mengen giftiger Pilze, um die Vergoftungszustände auszulösen. Außerdem sind ihre Organe meist noch nicht so gut entwickelt, wie bei Erwachsenen und können das Gift entsprechend schlechter im Körper abbauen. 

Was tun, wenn der Pilz dennoch verzehrt wurde und erste Syptome ersichtlich sind? Sofort den Notarzt rufen und bereits im Gespräch den Verdacht der Pilzvergiftung mitteilen, damit schnellstens gehandelt werden kann. Erste Hilfe leisten, indem die betroffene Person in die Stabile Seitenlage gebracht wird, gegebenenfalls Atemspenden leisten, wenn Atemnot einsetzt. Gegebenfalls Pilzreste/Essensreste sammeln und dem Arzt mitgeben, damit festgestellt werden kann, welche Vergiftung vorliegt. Dem Betroffenen können Tee, Wasser oder Saft gegeben werden, keine Milch! Auch kein Salzwasser geben. Den Betroffenen nicht zum Erbrechen bringen. Wichtig: Nicht mit Kindern schimpfen, sondern ruhig und unaufgeregt vorgehen.

Muss man jetzt Angst um seine Kinder haben? Nicht mehr, als man sich als Eltern sowieso schon Sorgen machen sollte. Sind die Kinder über die Gefahren aufgeklärt, kann man relativ beruhigt sein, sollte aber durchaus hin und wieder auf die giftigen Pilze hinweisen und nachfragen, was die Kinder denn machen, wenn sie solche Pilze entdecken. Wenn die Kinder aber begriffen haben, dass man Pilze, die irgendwo am Spielplatz, im Kindergarten oder sonstwo wachsen, nicht isst, ist die Gefahr im Straßenverkehr wohl deutlich höher.

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