Hier sprießt bald wieder Grün: Sanierter Kunstrasen im Jahnstadion wird am 23.09. wiedereröffnet!

Hier sprießt bald wieder Grün: Sanierter Kunstrasen im Jahnstadion wird am 23.09. wiedereröffnet!

Hier sprießt bald wieder Grün: Sanierter Kunstrasen im Jahnstadion wird am 23.09. wiedereröffnet!

 

Am 23. September wird nicht nur Hoyerswerdas neues Stadtoberhaupt feststehen, sondern werden vor Allem die Fußballer der Elsterstadt Grund zur Freude haben. Denn an diesem Montag wird endlich der Kunstrasenplatz Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion nach einer umfangreichen Sanierung wieder eingeweiht werden.

Was waren die Fußballer unserer Stadt glücklich, als vor mehr als 15 Jahren fast zeitgleich die beiden Kunstrasenplätze im FKO (damals frisch in Sportforum umbenannt) und im Jahnstadion zur Benutzung freigegen wurden. Doch schon nach einigen Jahren Nutzung zeigten sich sehr deutliche Verschleißerscheinungen. Der Kunstrasenplatz im Sportforum ist bereits seit Jahren für den Sport gesperrt worden, die Krankenversicherung des Sportbundes lässt dort keinen Spiel- und Trainingsbetrieb mehr zu. Und auch im Jahnstadion ist die ungeliebte Kratzbürste in erbärmlichen Zustand gewesen. Ein neuer Kunstrasen musste her.

Doch wer sollte den bezahlen?

Die gerade erst ins Jahnstadion umgezogenen Ex-Altstadt-Kicker vom HSV 1919 versuchten es mit einer öffentlichen Erpressung und wollten ihr mögliches Aufstiegsrecht in die Landesliga von der Sanierung des Kunstrasens abhängig machen. Der Druck wurde weiter aufrecht erhalten. Und nachdem hier im Blog mehrmals darauf hingewiesen wurde, dass keinesfalls 560.000 Euro für den Neubau eines Kunstrasens benötigt werden, sondern kaum mehr als 220.000 Euro, kam dann doch Bewegung in die Sache :

Doch eine weitere Frage konzentriert sich auf den Punkt Kosten. Denn die 560.000 €, die am Adler zuletzt zur Debatte standen, würde im Jahnstadion vermutlich gar nicht gebraucht. Nach dem Entfernen des jetzigen Kunstrasens, könnte der bestehende Unterbau weiter genutzt werden – sofern er in gutem Zustand ist. Dazu können Vereinsmitglieder beim Ausbau helfen. Traversen stehen bereits, Vorbereitungsarbeiten sind nicht mehr notwendig, Tore gibt es auch schon. Ein Sportanlagenbauer aus Nordrhein-Westfahlen schätzt, dass sich schon mit nur 220.000 € ein neuer Kunstrasenplatz in mindestens guter Qualität errichten ließe. Der würde dann auch nicht mehr mit Sand, sondern ausschließlich mit Gummigranulat (oder einer Mischung aus Gummi- und Tongranulat) versehen und hätte eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren. Nimmt man doch den modernsten Kunstrasen und muss den Unterbau nochmals komplett erneuern, dann würden die Kosten bis zu 350.000 € betragen, die Nutzungsdauer könnte in diesem Fall sogar bis zu 20 Jahre betragen.

Und ganz plötzlich kam man auf die Idee, doch mal die tatsächlichen Kosten zu hinterfragen, Hoyerswerda lebt! lesen, kann auch helfen…

…soll jetzt eine Fachfirma den Platz begutachten. Dann könne festgestellt werden, wie groß das Ausmaß einer Sanierung sei und welche Kosten entstehen würden.

Gesagt – getan. Es kam raus, dass die Kosten für den Kunstrasenplatz nur bei zirka 200.000 Euro liegen und weitere 50.000 Euro für die Sanierung der Arena (kleiner Kunstrasen für Bambini-Kicker) gebraucht würden.

Die 560.000 Euro waren vom Tisch und doch fehlte immer noch das Geld für die Sanierung. Später wurden aus den 240.000 Euro Gesamtkosten dann auf wundersame Weise und völlig ohne Erklärung 332.000 Euro. Die Stadt hatte trotzdem kein Geld. Zu einem Teil sprang das Sächsische Ministerium des Innern (zuständig für Sport) ein und zahlte Fördermittel in Höhe von 99.500 Euro ein. Weitere zirka 100.000 Euro zahlte die Ostsächsische Sparkasse. Die noch fehlende Deckung – und das ist ein absolutes Novum! – wird von den Mitgliedsvereinen des Hoyerswerdaer Sportbundes in Form eines Kredites gezahlt. Diese Solidarität ist im Stadtsport bisher einmalig, schauten doch in der Vergangenheit sonst meist die Fußballer in die Röhre. Die Finanzierung stand dann endlich und die Arbeiten am Kunstrasen starteten vor wenigen Tagen.

Das Abtragen des alten Geläufs ging sehr schnell von statten, am gestrigen Mittwoch wurden bereits alle Rollen abtransportiert.

Der alte Kunstrasen wurden in Rollen abtransportiert-

Der alte Kunstrasen wurden in Rollen abtransportiert.

 

Schon in wenigen Tagen wird der neue Rasenteppich verlegt werden. Und die Sportler werden einige Neuigkeiten erleben: Denn die Zuschauer werden in Zukunft ausschließlich auf der gegenüberliegenden, mit Traversen ausgestatten Seiten stehen und sitzen dürfen – dafür werden auch die Sitzbänke auf der gegenüber liegenden Seiten installiert. Der Sprecherturm wandert dafür auf die Seite der Sportler. Außerdem wird der Kunstrasenplatz, der in gleicher Größe verlegt wird, durch Markierungen schmaler, damit ausreichend Platz und Anlauf an den Seiten entsteht. Die Tore werden nicht mehr in Bodenhülsen (im Foto oben sieht man eine zubetonierte Bodenhülse) versenkt, sondern mit Gewichten beschwert. Dadurch kann der Platz in Zukunft besonders universell genutzt werden. Das wohl Wichtigste aber: Die Zeiten der Kratzbürste sind vorbei. Der neue Rasen wir besonders lange Plastehalme haben, diese werden noch mit feinem Sand und einem Gummi-Ton-Granulat ausgefüllt. Da muss das Fußballspielen doch richtig Spaß machen!

 

Lange hat es gedauert. Viel zu lange. Grund waren vor Allem falsche Zahlen zu den möglichen Kosten der Sanierung, denn so lange, wie von mehr als einer halben Million Euro Kosten die Rede war, fand sich keine Lösung. Es ist sehr zu wünschen, dass die nutzenden Sportvereine besondere Achtung für das grüne Geläuf haben und es schonend behandeln, denn der jetzige soll mehr als 15 Jahre lang halten!Offenlegung: Ich war bis zum Juni 2010 in diversen Funktionen – zuletzt als Pressesprecher – beim FC Lausitz Hoyerswerda tätig.

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