Ein Aufschrei, ein Drama – der Mitteldeutsche Rundfunk will den „beliebten“ Tatort aus Leipzig komplett neu besetzen und startet eine freie Ausschreibung. Bewerben sollen sich Produzenten mit neuen Ideen für den Lokal-Tatort aus Sachsen. Drama? Aufschrei? Na klar, die vom Boulevard geliebte Simone Thomalla wäre dann wohl sicherlich nicht mehr dabei. Wohl eher so unbekannte, frische Gesichter – wobei: wo wir gerade bei frisch sind. Der Tatort ist piefig, miefig, stets geht es im selben Schema in den gleichen Städten und Regionen mit den stets gleichen „Ermitteln“ zur Sache. Sollen sie doch mal richtig kreativ sein. Verdammt, traut Euch doch mal was!
Wie wäre es denn, Sachsen zu zeigen, wie Sachsen ist? Nicht die immer gleichen Ballungszentren Dresden und Leipzig? Geht doch mal in die Provinz! Hoyerswerda ist da gar nicht die falscheste Wahl. Denn es gibt wohl kaum eine Stadt, zu der es deutschlandweit mehr abwertende Klischees gibt, als Hoyerswerda: Nazis, Arbeitslose, Assis, Stillstand, Leerstand, Abriss.
Das wäre eben auch eine große Chance für unsere Heimat, hier könnte das Seenland einem Millionenpublikum präsentiert werden, unser Lausitz-Bad, Schloss und Zoo, eine Verfolgungsjagd zu Fuß durch die wirklich einmalige Handwerkergasse Lange Straße, ein Lebensmüder, der sich vom Lausitz-Tower stürzen möchte mit Blick bis zum Kraftwerk Schwarze Pumpe und und und.
Ein Tatort aus Hoyerswerda würde diesen Wochenendklassiker der ARD auf ein neues Level der Authentizität heben. Das ungeschminkte Sachsen. Stellt Euch einfach mal vor, die Ermittler würden in der Hoyerswerdaer Neustadt in der KAST (Kriminalaußenstelle) logierend zu einem Einsatz gerufen. Ein Sohn hat seine Mutter auf offener Straße mit dem Messer angegriffen und schwer verletzt (muss ja nicht immer ein Toter sein!). Die Kriminaler sind die ersten am Tatort, der Rettungsdienst ist auch schon da, weil der Fall sich im WK VIII ereignet hat und die Ermittler dürfen erst mal alles alleine absperren, weil die Schutzpolizei in der Altstadt keinen Wagen da hat. Auf dem Weg zum Klinikum sitzt einer der Ermittler beim Opfer im Krankenwagen und wird durch die grauenhaften Schlaglöcher kräftig durchgeschüttelt. Wann hat es das jemals gegeben? Das ist echtes Leben, das wäre mal ein Niveau im Tatort!
Der Liepziger Tatort soll nun noch ingesamt 3 mal mit neuen Folgen ausgetsrahl werden und könnte dann ab 2016 ein komplett neues Setting erhalten. Warum denn nicht in Hoyerswerda? Darum der Aufruf an alle Produzenten, die ihre Vorschläge für den neuen Tatort beim MDR einreichen sollen: Macht das Ding in Hoyerswerda! Echter, direkter und unkonventioneller als hier geht es nicht!
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[…] Vor einigen Tagen präsentierten wir hier exklusiv die Idee, den neuen Sachsen-Tatort in Hoyerswerda…Freudig wurde die Idee von lokalen Medien aufgerufen. Doch bei der Sächsischen Zeitung, scheint man das wohl missverstanden zu haben und propagierte unsere Kreishauptstadt Bautzen als möglichen Handlungsort. Anders sah das die Lausitzer Rundschau, die explizit den roten Faden Hoyerswerda aufgriff und weiter führte. […]
[…] der MDR eine öffentliche Ausschreibung für seinen Sachsen-Tatort macht, beflügelt viele Ideen. Zuerst hatten wir hier die Idee eines Hoyerswerda-Tatorts ins Spiel gebracht. Doch das Feedback der lokalen Medien war nur bei der Lausitzer Rundschau zu spüren. Schon damals […]
[…] Seit Jahresbeginn waren viele sächsische Städte und Gemeinden elektrisiert von einer Fernsehserie. Es ging um den Tatort, der Woche für Woche gern mal über 10 Millionen Zuschauer in seinen Bann zieht. Nachdem bekannt wurde, dass der MDR die Produktion des Sachsen-Tatort ergebnisoffen ausschreiben lässt, buhlten alle um die Gunst der Fernsehschaffenden. Auch wir in Hoyerswerda hatten so unsere Ideen… […]