Geschichte: Jekaterina Georgiewna Ponomarjowa

Aus der Geschichte: Jekaterina Georgiewna Ponomarjowa - Ehrenbürgerin der Stadt Hoyerswerda

Aus der Geschichte: Jekaterina Georgiewna Ponomarjowa – Ehrenbürgerin der Stadt Hoyerswerda

Sie ist Ehrenbürgerin unserer Stadt bereits seit fast 40 Jahren. Am  7. Mai 1975 (einen Tag vor dem DDR-Feiertagsdoppel Tag der Befreiung und Tag des Sieges) erhielt die damals 88-Jährige die Ehrenbürgerwürde. Doch warum wurde sie geehrt?

Frau Panomarjowa hatte bis 1973 keinerlei Berührung mit Hoyerswerda. Sie suchte ihren im zweiten Weltkrieg bei Hoyerswerda gefallenen Sohn und reiste daher die fast 3000 km lange Strecke mit dem Zug bis in die DDR – mit dem Zug würde diese Fahrt heute noch 4 ganze Tage dauern! Offensichtlich kam ihr Besuch politisch zur richtigen Zeit, die Deutsch-Sowjetische Freundschaft nutzte ihre Anwesenheit agitatorisch und politisch. Doch auch ihre Bescheidenheit und die traurige Geschichte ihrer Reise rührte die Menschen. In diesem hohen Alter eine so beschwerliche Reise auf sich zu nehmen, nur um den letzten Ruheort ihres verstorbenen Sohnes zu sehen, ist beindruckend – auch heute noch. Dass sie bei ihrem ersten Besuch auch Erde aus Hoyerswerda als Andecken mitnahm, ist Ausdruck des Russisch-Orthodoxen Glaubens, der eigentlich vorsieht, dass deren Anhänger in Russischer Erde beigesetzt werden müssen.

Auch nach fast 40 Jahren ist die Ehrenbügerschaft nicht einfach zu den Akten gelegt und vergessen. In unregelmäßigen Abständen erinneren lokale Medien an ihre Besuche.

Im jahr 1975 berichtete sogar das SED-Parteiblatt „Neues Deutschland“ über den Besuch aus dem „Bruderland“.

 

 

Schreibe einen Kommentar