Das Hoyerswerdaer Lausitz-Center wird derzeit von der ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG mit Sitz in Hamburg gemanaged – das ECE hatte 1994-95 auch den Bau des Lausitz-Center initiiert. Doch das soll nach dem Willen der ECE ab dem 1. Oktober anders sein…
Gestern teilte ECE in einer Pressemitteilung mit, dass das Geschäft einiger Einkaufscenter in Zukunft in einem Joint-Venture gemeinsam mit der Immobilientocher der METRO-Gruppe (u.a. Kaufhof, Real, Saturn, Media Markt)abgewickelt wird. Der Name des Neugeborenen: MEC METRO-ECE Centermanagement GmbH & Co. KG (kurz: MEC). Und die Reihenfolge der Namensnennung verrät nicht nur, dass der Sitz in Düsseldorf – also bei der METRO – sein wird, sondern auch der Anteil der Einbringung ins neue Unternehmen. Denn während die METRO Properties immerhin 36 eigene Projekte einbringt, wird ECE nur zwei Center zum Portfolio beitragen. Es geht um folgende Center:
- Bethanien Center Neubrandenburg
- Elisen Park Greifswald
- Fördepark Flensburg
- Freesen Center Neumünster
- Marktplatz Center Berlin-Hellersdorf
- Ostsee Park
- Rostock Park
- Center Berlin-Treptow
- Sieben Seen Center Schwerin
- Weserpark Bremen
- Bremen Duckwitzstraße
- Beetzsee Center Brandenburg
- Südring Center Rangsdorf
- City Center Balingen
- Rems Park Waiblingen
- Suma-Center München
- Stern Center Sindelfingen
- Rheinhessen Center Alzey
- EKZ Eschborn
- Gutenberg Center Mainz
- EKZ Hassloch
- EKZ Neustadt
- EKZ Karlsruhe
- EKZ Mannheim
- Rhein-Main-Center Rüsselsheim
- City Center Eisenhüttenstadt
- TKC Cottbus
- Elster Park Plauen
- Plauen Park
- Halle Center Peißen
- Löwen Center Leipzig
- Thüringer EKZ Erfurt
- Mercator Center Duisburg
- WMC Dortmund
- Oespel Kaiserslautern
- Pfalz Center
- Walzmühle Ludwigshafen
- Saarbasar Saarbrücken
- Lausitz-Center Hoyerswerda
- Oder-Center Schwedt
Interessant ist aber, dass ECE und METRO zu jeweils 50% an der MEC beteiligt sind. Wenn dieses neue Unternehmen gut wirtschaftet, könnte ECE also überproportional profitieren.
Aber warum macht man so was? Ein Blick auf die betreffenden Einkaufscenter verrät sehr schnell, warum beide Unternehmen sich zusammentun wollen oder gar müssen. Denn es handelt sich vorwiegend um Einkaufstempel, die ganz offensichtlich nicht so hervorragend laufen, wie ein Großteil des restlichen Portfolios. Im Faktensheet zur MEC lesen sich die Ziele des Unternehmens so:
– Optimierung interner Geschäftsprozesse zur Erbringung exzellenter und professioneller Dienstleistungen am Markt. – Strukturierung des Branchen- und Mietermix und konzeptionelle Anpassung an die Bedürfnisse und Möglichkeiten der einzelnen Standorte. – Ausschöpfung aller relevanten Marketingmöglichkeiten zur Festigung der Marktstellung der einzelnen fachmarktorientierten Center. – Refurbishment von fachmarktorientierten Centern als wesentlicher Bestandteil der individuellen Centerstrategien. – Konsequente Ausrichtung als Dienstleistungs-Plattform am Markt.
Es geht also um die üblichen Schlagworte zur Profitmaximierung: Optimierung (sprich: Einsparung von Verwaltungskosten, Nebenkosten etc.), Strukturierung (Händler-Mix anpassen), Marketing (also zielgerichtetere Werbung, größere Wahrnehmung), Refurbishment (Auffrischung der Immobilien), (Neu)Ausrichtung (Weniger Service direkt von MEC z.B. durch Outsourcing).
Dass der Geschäftsführer seitens METRO der vorherige Leiter Controlling war, deutet auch auf die Ziele hin. Optimieren, bis die Zahlen stimmen.
Am Ende soll also stehen, dass die Center, die derzeit entweder schlechte Zukunftsaussichten haben oder schlechte Erträge erwirtschaften, fit gemacht werden sollen für mehr Profit. Die entscheidende Frage wird sein, wie diese Optimierungen ablaufen. Werden dann in den jeweiligen Centern weniger Personen in der Verwaltung sitzen? Werden Haustechniker und Putzkräfte in Zukunft über Drittfirmen „gemietet“? Und wie verändert sich dadurch der Service? Außerdem verspricht ein Refurbishment ja auch gewisse Investitionen in die Standorte. Das könnte auch ein Hoffnungsschimmer für unser Lausitz-Center sein und im Rahmen der Diskussionen um die Zukunft des KARSTADT-Warenhauses auch eine neue Option eröffnen. Wenn schon investiert wird, dann könnte sich das Center ja doch ins Warenhaus hin entwickeln, ohne teuere Anbauten. Und was hat es mit den beiden Elektronikketten auf sich, die ja zum Portfolio der METRO-Gruppe gehören? Da sind ja auch Spekulationen möglich, dass nun doch eine Erweiterung der Händlerpalette durch Saturn oder Media Markt denkbar wäre.
Fragen über Fragen. Ich denke, im kommenden Jahr können wir die ersten tatsächlichen Veränderungen sehen und wohl auch spüren. Mal gucken, ob es positive sein werden.
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[…] sofort wird die Verwaltung des Gebäudes vom Lausitz-Center übernommen, hinter dem ja das neue Joint-Venture Metro-ECE Centermanagement GmbH & Co. KG (MEC)steht, das aus der ECE Pro… Und eben diese neue Gesellschaft ist ja der große Hoffnungsträger. Denn schon vor über 5 Jahren […]