Der neue Lausitzhallen-Chef Sven Tietze macht ordentlich Dampf. Nur wenige Monate im Amt, hat er bereits deutliche Fußspuren hinterlassen. So sorgte das Auftaktkonzert von Träller-Sternchen Luca Hänni im Oktober für bundesweite Aufmerksamkeit und lockte Scharen junger Leute – nicht nur aus Hoyerswerda, sondern auch von weit her. Ähnlich große Wirkung sollen die Konzerte von Anders | Fahrenkrog (am 11. April), Asaf Avidan (am 2. Juni), Michael Hirte (am 29. Oktober), Schiller (am 7. November), Markus Maria Profitlich (am 29. November) oder Dauerbrennern wie Die Phudys (am 16. März) und natürlich auch der unvermeidliche Fips Asmusen (am 24. Januar – immerhin nicht im großen Saal, sondern im Forum) haben.
Doch im Interview mit dem Hoyerswerdaer Tageblatt (in voller Länge auch bei www.hoyerswerdsche.de nachzlesen) gab der neue Lausitzhallen-Boss nicht nur Auskunft über den Veranstaltungsplan der Halle. In einem Nebenthema fragte Reporter Mirko Kolodziej nämlich auch nach dem für den Sommer geplanten Seenland-Festival. Das soll voraussichtlich vom 5. bis zum 7. Juli die Massen in die Region locken. Veranstalter ist die Lausitzhalle. Und auch einen der Gäste verriet Tietze schon: Die Fantastischen Vier kommen nach Hoyerswerda. Die Deutsch-Hip-Hopper aus Stuttgart könnten sich als echte Zugpferde für das in diesem Sommer erstmals ausgetragene Festival erweisen.
Nur eines ist noch unbekannt, nämlich, wo die Sause stattfinden soll. Laut Tietze habe man sowohl den Partwitzer See als auch den Flughafen in Nardt in Betracht gezogen.
Die LR macht übrigens im Gegensatz zur SZ hier alles richtig und wählt die richtige Schlagzeile: Die Fantastischen Vier kommen ins Seenland! macht einfach mehr her als: Lausitzhalle will alle Altersgruppen ansprechen. Hier wird dann der Knaller-Fakt noch versteckt in einem längeren Interviewtext.
Doch egal, wichtig ist, dass die Lausitzhalle viel unternimmt, um überregionale Aufmerksamkeit für die Stadt zu erhaschen. Ob der Weg der (vor allem finanziell) Richtige ist, wird erst die Zeit zeigen. Denn dadurch, dass die Lausitzhalle die Künstler selbst bucht, verbleibt das Risiko immer auf Seiten der städtischen Firma. Denn das Finanzielle wird das Entscheidende sein. Laut SWH-Chef Falk Brandt – wieder ein guter Artikel mit wertvollen Infos unter einer lahmen Überschrift! – (Die Städtischen Wirtschaftsbetriebe Hoyerswerda sind eine Holding der städtischen Unternehmen, in der vor allem die VBH durch hohe Gewinne, die teils hohen Verluste der anderen Bereiche ausgleichen müssen. Davon profitieren Lausitzhalle, Lausitzbad & Co.) machte das Kulturhaus im vergangenen Jahr satte 1,7 Millionen Euro Miese und es wird auch in den kommenden Jahren nicht viel weniger werden, da weitere Sanierungen anstehen (bisher sind schon 5 Millionen Euro investiert worden!). Außerdem hat Brandt auch die Aufgabe von Tietze klar umrissen:
Publikum nur aus Hoyerswerda und Umgebung reicht nicht mehr. Wir müssen an die Leute aus Dresden, Bautzen, Cottbus und Spremberg ran – auch wenn das schwer ist.
Viel Erfolg dabei!