Neeeeiiin. Nicht doch!!! Ich würde niemals nicht! Liebe Tierfreunde, der Wolf im linken Bild, der schläft doch nur. Der ist nicht tot. Wenngleich Einige in der Lausitz den Wolf lieber heute als morgen tot sehen würden – so kriegt man elegant die Kurve zum Thema!Der Wolf ist zurück in der Lausitz, doch nicht Allen gefällt das.
Gleich jetzt schon einmal vorneweg gestellt: Mir ist klar, dass man eine Debatte um die Rückkehr des Wolfes nicht mal so eben aus der Hüfte geschossen führen kann. Ein Artikel allein würde dazu auch kaum ausreichen. Dennoch versuche ich mich mal und bitte darum, ggf. Eure Ideen und Meinungen dazu entsprechend als Kommentare zu posten. Ich erhebe nicht den Anspruch auf die alleinige Wahrheit.
Der Wolf war über Jahrhunderte in der halben Welt zu Hause und fühlte sich auch in Mitteleuropa wohl. Doch der Wolf ist ein Jäger. Er ernährt sich bevorzugt von Säugetieren. Der Wolf ist aber vor allem auch intelligent. Er jagt im Rudel und bevorzugt leichte Beute, wenn sie sich anbietet. Genau das führte zum Problem im Zusammenleben mit dem Menschen. Denn der wollte seine Nutztiere durch Domestizierung ebenfalls besser „nutzbar“ machen. Diese Tiere stellten eine leichte Beute dar, weil sie ja nicht mehr wegrennen konnten, wie es in freier Wildbahn möglich gewesen wäre. So mutierte der Wolf in der Meinung der Menschen zur blutrünstigen Bestie, wurde zur Gefahr für die Menschen. Und Gefahren müssen nun einmal minimiert oder ausgerottet werden. So wurde in Deutschland in freier Wildbahn ausgerottet. Am 27. Februar 1904 erwischte es mit dem als „Tiger von Sabrodt“ bekannt gewordenen Wolf den letzten seiner Art in Deutschland.
Doch ob es für immer dabei bleiben wird? Im Jahn 2000 siedelte erstmald ein polnisches Wolfspaar nach Sachsen über. Das war natürlich Schlaraffenland – weites, freies Land und immer wieder leckere Tiere, teilweise wie auf dem Präsentierteller. So sollen heute schon 5 Wolfsrudel (das entspricht zwischen 25 und 50 Wölfen) allein in Sachsen ihr neues Revier gefunden haben. Und sie werden mehr und mehr als Problem erkannt, reißen (ich schreibe das jetzt mal, damit es dramatischer klingt) unschuldige kleine Lämmer! Die Schadensstatistik des Wolfsmanagements „Wolfsregion Lausitz“ weist allein für Sachsen seit 2002 238 tote oder vermisste Nutztiere – hauptsächlich Schafe – aus, die nachgewiesen oder mutmaßlich von Wölfen gerissen wurden.
Natürlich gibt es auch in Sachsen einen entsprechenden Schadensausgleich, wenn Tiere gerissen werden. Doch dazu müssen sogenannte Mindestschutzkriterien und eine Meldefrist von 24 Stunden eingehalten werden. Der Mindestschutz wird derzeit wie folgt definiert:
Als Mindestschutz gelten im Wolfsgebiet + 30 km Umkreis folgende Kriterien:
90 cm hohe, stromführende Elektrozäune (Euronetze oder 5 -Litzenzäune, mind. 2000 Volt) oder mind. 120 cm hohe, feste Koppeln aus Maschendraht, Knotengeflecht oder ähnlichem Material, mit festem Bodenabschluss (Spanndraht), die aufgrund ihrer Bauart ein Durchschlüpfen von Wölfen verhindern.
In Gebieten, in denen Wölfe bekannt sind, die den Elektrozaun überspringen, kann zusätzlich ein Flatterband, das 30 cm über dem Euronetzzaun angebracht wird, vorübergehend zum Mindestschutz erklärt werden. Die Mitteilung wird vom Wolfsmanagement ortsüblich bekannt gemacht. Kommen Herdenschutzhunde zum Einsatz, kann auf das Flatterband verzichtet werden.
Zu den Schutzmöglichkeitenzählen demnach Zäune, insbesondere Elektrozäune würden sich gut eignen. Auch ein Herdenschutzhund sei eine gute Lösung. Doch das alles kostet Geld, viel Geld. Bis zu 60% dieser Kosten wären demnach förderfähig.
Doch was ist mit den restlichen 40%? Und natürlich bieten diese Lösungen keinen 100%-igen Schutz (von den laut Statistik 238 gerissenen Nutztieren waren 170 entsprechend geschützt und wurden trotzdem gerissen!). Zunächst werden die schlauen Wölfe entsprechend geschützte Stellen umgehen und sich leichtere Beute suchen, dort wo die Nutztiere nicht geschützt sind. Was aber, wenn der Wolf in seiner Nähe nur geschützte Flächen findet? Der Weg in die von Menschen bewohnten Gegenden wäre dann nicht mehr das größte Übel. Da bieten sich vielleicht die Abfallcontainer an… Aber wie geht es dann weiter? In der Vergangenheit gab es jedenfalls in Europa keine nachgewiesenen Angriffe auf Menschen.
Die Wünsche der Tierhalter sind dennoch klar: Der Wolf muss weg!
Das sagen zum Beispiel auch die Wittichenauer Jäger. Sie argumentieren, dass das gesamte Ökosystem Wald durch menschliche Eingriffe reguliert wird. Der Wolf hat so keinen natürlichen Feind im ostdeutschen Wald. Der Mensch müsse hier regelnd eingreifen.
Und was sagen die Tierschützer?
Die verweisen darauf, dass der Wolf ein geschütztes Tier sei und wenn man ihm den entsprechenden Lebensraum lasse, käme es bei Einhaltung der Schutzmöglichkeiten zu keiner Gefahr. Außerdem stellen sie den großen touristischen Erfolg ihrer Wolfsführungen heraus. So wären im Jahr 2009 bei 247 Exkursionen und Vorträgen immerhin 5000 Besucher gezählt worden.
Der Wolf könnte aber eben auch für das zarte Pflänzchen Tourismus im Lausitzer Seenland gefährden. Immer neue Berichte von gerissenen Tieren in der Lausitz werden natürlich auch von potentiellen Urlaubern wahrgenommen. Die Frage ist nur, ob diese sich durch solche Berichte eher abschrecken lassen oder erst recht neugierig werden…
Aber ohne Frage, die Rückkehr der Wölfe sorgt für Probleme. Lösbar sind sie. Die Frage ist nur, welche Lösung am Ende die Oberhand gewinnen wird. Denn die Berichte, dass immer wieder Nutztiere gerissen werden und die Wölfe bei ihren Erkundungen von Mal zu Mal den menschenlichen Behausungen näher kommen, werden über kurz oder lang für erbitterten Widerstand der Einwohner gegen die Sächsische Staatsregierung und die Tierschützer führen. Die Argumente liegen schon jetzt auf dem Tisch: Was zählt denn nun mehr? Das ungestörte Leben des Menschen oder die Ausbreitung des Raubtieres Wolf?
3 Pings
[…] Tiere ist aber offensichtlich Unfällen im Straßenverkehr und mit Zügen zum Opfer gefallen. Ob Wölfe nun eine Gefahr oder ein Segen für die Region sind, hatte ich bereits vor fast einem Jahr… Und wie sieht es mit Wöfen um Hoyerswerda ganz konkret aus? Die Wolfsregion Lausitz gibt […]
[…] Doch egal, wie man es dreht und wendet. Der Wolf ist keinesfalls ein niedliches “Spielzeug”. Der Wolf ist ein Raubtier, ein Jäger. Seine eigentliche “Aufgabe” in der Natur wäre es, den kranken Wildbestand durch Bejagen zu dezimieren. Doch diese “Aufgabe” hat dem Wolf keiner mitgeteilt. Wenn er auf leichte Art und Weise, ohne große Rennerei eine große Schafherde reißen kann, die nicht fliehen kann, weil sie eingezäunt ist, dann nimmt er doch lieber diese und richtet ein Blutbad an. Die betroffenen Tierhalter, können sich zwar schützen und bekommen dafür Fördermittel, jedoch nu… […]
[…] Wie wir schon 2011 berichteten, wollen die Jäger den Wolf bejagen, da er im heimischen Wald keinen …Seitdem hat sich die Anzahl der vom Wolsfbüro Lupus gezählten Rudel in Sachsen von 5 auf 10 verdoppelt. Die Zahl der nachweislich durch Wölfe zu Tode gekommenden Nutztiere (oder Fälle, in denen das Gegenteil nicht bewiesen wurde) hat sich von 247 bis zum Jahr 2010 auf nun 437 bis zum Jahr 2013 erhöht. Das sind unbestreitbare Fakten, die von Wolfsschützern ermittelt wurden. […]