
Die Lex Handball: Darum bekommt der LHV 7.000€ von der Stadt Hoyerswerda!
Dabei stellte sich heraus, dass die Anträge auf Ausgleichszahlung des LHV Hoyerswerda e.V. nicht mit den tatsächlichen Nutzungszeiten übereinstimmten. Nach Gesprächen zwischen dem Präsidium des LHV Hoyerswerda e.V. und Vertretern des Amtes für Jugend, Kultur und Schulverwaltung erfolgte eine Überprüfung bzw. Neuberechnung der Nutzungszeiten des LHV Hoyerswerda e.V. in der Halle des BSZ „Konrad Zuse“.
Ein Stadtangestellter sagte dazu auf Nachfrage, dass man das durchaus auch anders hätte ausdrücken können. Offensichtlich hätte man sich darauf verlassen, dass die Stadt mit diesem Verein generell sehr großzügig umgehe.
Das sind die Summen, um die es geht im Überblick:
Beantragte Erstattung LHV | bisher gezahlte Erstattung | Tatsächlicher Anspruch LHV | Differenz | |
Nutzungsjahr 2010 | 6.806,00 € | 6.806,00 € | 2.960,00 € | -3.846,00 € |
Nutzungsjahr 2011 | 8.490,50 € | – € | 3.357,00 € | 3.357,00 € |
Nutzungsjahr 2012 (bis zum 31.03.2012) |
856,50 € | – € | 856,50 € | 856,50 € |
16.153,00 € | 6.806,00 € | 7.173,50 € | 367,50 € |
Und diese gefühlte Ungleichbehandlung wird auch andere Vereine der Stadt aufregen. Warum soll denn der LHV Gebühren für die Nutzung der BSZ-Halle erstattet bekommen? Auch andere Vereine haben zwischen 2010 und dem 31.03.2012 die BSZ-Halle zu den erhöhten Gebühren des Landkreises genutzt. Dürfen die auch einen Antrag auf Gebührenzuschuss stellen?
Warum wurde denn überhaupt diese Ausnahme beschlossen? Warum muss die finanziell klamme Stadt Hoyerswerda seinen Sportvereinen – ganz konkret einem einzigen Sportverein – einen Zuschuss für die Nutzung der Turnhalle des Landkreises erhalten? Der Verdacht, dass es sich um eine Lex Handball handelt, liegt nahe. Zu gern präsentieren sich Stadtvertreter beim Heimspielen der Männer auf der Tribüne in der BSZ-Halle. Auch die Grundschulliga im Handball, bei der im Rahmen des Schulsportes stößt bei vielen anderen Sportvereinen übel auf. Denn hier werden mit großzügiger Unterstützung der Stadt und städtischer Sponsoren Kinder von anderen Sportarten „abgeworben“, da können einige Vereine ein Lied von singen… Dass ausgerechnet für diese Verein nun Ausnahmen bei den Nutzungsgebühren für Sportstätten gemacht wurden, kam da nicht gut an.
Doch was bleibt am Ende?
- Insgesamt wurden dem LHV 7.173,50 € bewilligt, beantragt waren aber insgesamt 16.153,00 €.
- Die Überzahlung aus 2010 wurde mit den fälligen Zahlungen für 2011 und 2012 verrechnet, so dass nun nur noch 367,50 € überwiesen werden.
- Einige Vereine sind stocksauer, weil sie sich von der Stadt benachteiligt fühlen. In Zukunft ist durch die Anhebung der Nutzungsgebühren in Hoyerswerda ein solcher Zuschuss nicht mehr nötig.
- Die Fußballer merken mal wieder, dass Handball in Stadt und Landkreis offensichtlich einen höheren Stellenwert hat. Denn zudem wurden hauptsächlich für die Handballer 120.000 € für Investitionen in die BSZ-Halle genehmigt. Die Fußballer aber mussten wieder einmal höhere Nutzungsgebühren ertragen, obwohl die Sportplätze am billigsten zu bewirtschaften sind (pro Nutzungsstunde). Auf der anderen Seite wird die Kunstrasenproblematik schon seit vielen Jahren nicht angegangen.
Offenlegung: Ich war bis zum Juni 2010 in diversen Funktionen – zuletzt als Pressesprecher – beim FC Lausitz Hoyerswerda tätig.
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[…] ist ein möglicher Erklärungsansatz für gewisse Prioritätensetzungen in der Stadt. Auch dafür, dass im SEKO 2012 die Rekonstruktion […]