Zoo Hoyerswerda: Besucherschwund

 

Zoo Hoyerswerda: Besucherschwund

Zoo Hoyerswerda: Besucherschwund

Der Hoyerswerdaer Zoo ist wohl eine der beliebtesten Einrichtungen in der Stadt. Es gibt immer etwas zu sehen und selbst mit Kindern ist der Zoobesuch mehr als erschwinglich. Denn für gerade einmal 3,50  € Eintritt (bzw 2 € Ermäßigte) geht es in die Erholungsoase. Das müssen die Familien doch mit regelmäßigen Besuchen honorieren, zumal die Jahreskarten mit 23,00 € bzw. 13,00 € äußerst rentabel sind. Und doch vermeldete der Zoo für 2012 niedrigere Besucherzahlen.

Nach 130.000 Besuchern 2011 kamen im vergangenen Jahr nur noch 115.000 Besucher. Laut Zoo-Chefin Carmen Lötsch sei vor allem das durchwachsene Wetter und die Schließung der Zoo-Gaststätte dafür verantwortlich. Wobei die Zoo-Gaststätte Jambo wohl den geringsten Anteil daran hat, zwar hochgelobt, dennoch stand es doch meist ohne Besucher da.

Der Besucherrückgang hat natürlich auch Folgen, Schließlich soll der Zoo bis zum Jahr 2022 kontinuierlich umgestaltet werden und benötigt daher immerhin 12 Millionen Euro, um die benötigten Investitionen anzustoßen. Und erste Schritte sind bereits getan. Das Bärengehege am Schlossgraben wurde komplett aus Spendengeldern bezahlt (wird im Frühling eingeweiht). Die Zookasse wurde umgebaut, um das direkt angeschlossene Schloss besser zu integrieren. Und auch der ehemalige Brunnen im Eingangsbereich musste bereits einem attraktiven Matsch- und Buddelplatz für die Kleinen weichen.

Daher hofft dieZoo-Chefin auch für 2013 wieder mit steigenden Besucherzahlen – und die wird sie auch brauchen. Denn laut Finanzierungsplan zur Zoosanierung sind für 2013 immerhin 140.000 Besucher angepeilt. Die müssen aber auch durchschnittlich 3,75 € pro Besucher einbringen. Laut Erklärung der Planer müsste daher die teuerste Karte statt 3,50 € immerhin 5,00 € kosten. Dieser Preisanstieg war ursprünglich schon im letzten Jahr geplant, so sollten die Eintrittspreise ab Sommerzeitbeginn auf 5,00 € und 2,50 € ansteigen. Doch kurzfristig wurden die Pläne wieder abgesagt und auf 2013 verschoben. Vermutlich sorgten die schon damals zu niedrigen Besucherzahlen dafür, dass die Preiserhöhung zunächst verschoben wurde.

Doch auf lange Sicht müssen die Besucherzahlen weiter steigen – und die Preise. 2015 wäre der Durchschnittspreis von 4,13 € zu erlösen, das entspricht einem Einttrittspreis von 5,50 € für Vollzahler. 2017 sind dann 4,88 € – also 6,50 € für Vollzahler fällig. 2019 sind es 5,25 €, umgerechnet also 7,00 € für Vollzahler, 2021 sind es 6,00 € – das entspricht einem Eintrittspreis von 8,00 € für Vollzahler und 2022 müsste der Vollzahler dann schon 9,00 € löhnen (Durchschnittspreis 6,75 €). Und bei den steigenden Preisen müssten sich die Besucherzahlen auch massiv steigern. Von 2012 115.000 Besucher auf 140.000 in 2013, auf 160.000 in 2015, 2017 müssen schon 180.000 Besucher kommen, 2019 sollen es 210.000 Besucher sein, 240.000 Besucher werden 2021 erwartet und ein Jahr später soll dann ein Besucherstrom von 250.000 Besuchern die Kosten decken.

Das ist wie schon 2011 hier im Blog beschrieben sehr ambitioniert. Machbar ist es dennoch.

Zumal auch andere positive Effekte helfen können. So waren für nur 400.000 € Mittel aus der Kulturraumförderung für den Zoo in diesem Jahr vorgesehen. Tatsächlich werden aber rund 430.000 € fließen. Außerdem sind keine Einnahmen aus der Gastronomie eingeplant, tatsächlich aber befindet sich seit diesem Jahr ein kleiner Imbiss am Eingang und Ausgang am Schloss. Könnte man es hier schaffen, pro Besucher 0,50 € Gewinn pro Besucher zu erzielen, dann würde bei 140.000 Besuchern immerhin 70.000 € mehr eingenommen werden. Und auch der Bereich Spenden/Sponsoring/Patenschaften ist sicherlich noch ausbaufähig.

Dazu müssen aber die Einwohner der Stadt hinter ihrer Naherholungsoase stehen. Regelmäßige Besuche – auch mit Gästen – im Zoo sind nicht nur angenehm entspannend, sondern machen Spaß und sorgen für Gesprächsstoff. Das Jahr für Jahr langsam sich entwickelnde Lausitzer Seenland lässt die Hoffnungen für die Hoyerswerdaer Kultureinrichtungen von Lausitzhalle, Lausitzbad bis hin zum Zoo ebenfalls wachsen. Nun müssen noch die großen industriellen Hoffnungsträger von der Elsterheider Firma PEWO, über YADOS im Gewerbegebiet Nardt bis hin zur AVI in der Käthe-Niederkirchner-Straße mit großzügigen und langfristigen Engagements einsteigen. Dann muss uns allen um die Zukunft unseres Zoos nicht Bange werden.

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  1. […] Klar, die 2013er Zahlen übersteigen die Besucherströme aus dem vorangegangenen Jahr um 17.383 Gäste. Das ist ein guter Wert. Doch die Zahlen des Vorjahres waren auch besonders enttäuschend, damals berichteten wir vom Besucherschwund und den gefährlichen Folgen für die geplante Zoosanieru…. […]

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