Weihnachtspost für 1919-Mitglieder

Weihnachten ist die Zeit im Jahr, in der auch wirkliche Schreibmuffel – ich zähle mich ja selber dazu – mal wieder zu Stift und Papier greifen und dann tatsächlich echte Briefe schreiben. Mit Liebe, mit Hingabe. Einen solchen Brief erhalten zur Zeit auch die Mitglieder des Hoyerswerdaer Sportvereins 1919. Nur, ob dieser Brief wirklich so hingebungsvoll und mit Liebe gemeint ist?

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Stadtmarketing in günstig: Felix Ringel

Die Stadt Hoyerswerda hat im Jahr 2009 beschlossen, sich mal ein anständiges Stadtmarketing-Konzept zu gönnen. Wenn man so etwas will, dann hat man zwei Möglichkeiten:

  1. Man sucht sich eine kleine lokale Marketing-Klitsche, die die Region, die Stadt und ihre Stärken und Schwächen kennt. Der Vorteil sind die geringen Kosten und dass das Ergebnis ohne Diskussion sehr wahrscheinlich den Erwartungen entsprechen wird. Das ist dann aber auch schon der Nachteil. Weltbewegendes ist nicht zu erwarten.
  2. Man sucht sich eine Riesenbude mit Renommé. Das kostet zwar eine hübsche Stange Geld, doch der professionelle Blick von Außen, ist oft Gold wert. So bewerten vollkommen Unwissende das bereits Existierende aus einer neutralen Sicht, so wie es auch beim Zielpublikum des Marketings ankommen würde. Nachteil sind die exorbitant hohen Kosten, eine gewisse Arroganz der „Profis“ und die „Fließbandproduktion“ solcher Marketing-Konzerne.

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Einkaufsstadt Hoyerswerda – Problem: Leerstand

Einkaufsstadt Hoyerswerda - Problem: Leerstand
So kreativ geht die Grünewaldepassage mit dem Leerstand um.

Leerstand. Das ist eines der drängensten Probleme in Hoyerswerda. Und nicht nur die beiden Großvermieter Lebensräume und Wohngsgesellschaft und die vielen Häuslebauer haben mit Leerstand in ihren Wohnimmobilien zu kämpfen. Auch und gerade bei den Gewerbeimmobilien gab es in den letzten Jahren immer wieder Schiewrigkeiten. So hatte das Treff 8 Center jahrelang schwer zu kämpfen, dass alle Flächen vermietet wurden, offensichtlich half hier, dass ein ortskundiges Centermanagement eingeführt wurde. Probleme, die man im Lausitz-Center eher weniger kennt, denn da ist die Frequenz so hoch, dass leere Ladenlokale schnell wieder vermietet werden. Laut Eigenangaben sollen dort wöchentlich 120.000 Besucher unterwegs sein. Doch während diese beiden Großeinkaufscenter es noch vergleichsweise leicht haben, gibt es in der Stadt ein besonderes Sorgenkind und das schon seit seiner Errichtung: Die Grünewald-Passage.

 

Geld stinkt nicht? Erhöhung der Hundesteuer

Ich hatte das Thema Haushaltskonsolidierungskonzept bereits vor einigen Wochen im Zusammenhang mit der Hoyerswerdaer Zoo angeschnitten. Da ging also ein Gutachter in monatelanger Arbeit über den Haushaltsplan der Stadt Hoyerswerda – selbstredend ohne Sachkenntnis der realen Bedingungen vor Ort – und listete in 108 Einzelkonsolidierungsvorschlägen Sparmaßnahmen auf, die helfen sollen, den Hoyerswerdaer Stadthaushalt zu sanieren. So sollten die Stadträte doch bitteschön die Hälfte ihrer Aufwandsentschädigungen „freiwillig“ spenden, die Stadt sich den Denkmalschutz zurecht sparen und und und.

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Über Leben im Abrisshaus im Hoyerswerdaer WK IX

Wenn in Hoyerswerda in den vergangenen Jahren etwas Konjunktur hatte, dann war es die Abrissbranche. Viele tausend Wohnungen in Plattenbauweise, vorzugsweise aus den 80ern wurden schon abgerissen. Bis 2020 sollen über 10000 Wohnungen „rückgebaut“ sein – so nennt man hier den brutalen Abriss mit dem die ostsächsische Stadt versucht, dem extremen Bevölkerungsschwund Herr zu werden. Lebten hier in den Achtzigerjahren noch über 70000 Menschen, sind es nun 35000 – trotz vieler Eingemeindungen. Und in den nächsten zehn Jahren könnten es nur noch 25000 Einwohner sein. Aktuell auf der Abrissliste: Der Wohnblock in der Gerhard-von-Scharnhorstraße mit den Hausnummern 7-17.

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Was macht den Lausitzer stark? Und auch den Südafrikaner? Und den Australier?

 

Was macht den Lausitzer stark? Kartoffeln, Leinöl und Quark!

Was macht den Lausitzer stark? Kartoffeln, Leinöl und Quark!

„Was macht den Lausitzer stark? Kartoffeln mit Leinöl und Quark“ – diese Weisheit kennt bei uns jedes Kind. Leinöl ist zentraler Bestandteil unserer Lausitzer Esskultur. Und dennoch drohte im letzten Jahr einem der traditionsreichsten Erzeuger das Aus: Die Lausitzer Ölmühle Fritz Schkommodau GmbH & Co. KG musste Insolvenz anmelden. Doch zwei langjährige Mitarbeiter im Unternehmen, Regine Jorga und Hubert Solibieda, wagten im Februar den Schritt in die Selbständigkeit und gründeten die Lausitzer Ölmühle Hoyerswerda GmbH.Hoyerswerda-lebt sprach mit dem Geschäftsführer Hubert Solibieda.

Herr Solibieda, Sie und Frau Jorga, haben den Sprung ins kalte Wasser gewagt und das alteingesessene Unternehmen gerettet. Mal Hand aufs Herz: War Ihnen schon damals bekannt, welches persönliche Risiko Sie damit eingegangen sind?

Wir hatten keine andere Wahl – wir mussten den Schritt wagen, egal mit welchen Folgen. Sonst säßen wir auf der langen Bank im Arbeitsamt. Außerdem wurden wir gut beraten.

Und hat sich der Schritt gelohnt?

Ja, denn wir haben 7 Arbeitsplätze erhalten – das zählt. Wir verdienen uns zwar keine goldene Nase, aber man hat sein täglich Brot und Arbeit.

Sie hatten sich zur Neugründung des Unternehmens ausdrücklich bei der viel gescholtenen Stadtentwicklungsgesellschaft Hoyerswerda SEH für die Unterstützung im Vorfeld bedankt. Wie lief die Zusammenarbeit?

Es war eine sehr gute Zusammenarbeit. Die SEH kam im Vorfeld bereits von allein auf uns zu. Wir haben lange Gespräche geführt und die SEH stand uns bei den Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter, der Sparkasse und anderen zur Seite. Das war sehr hilfreich.

Das Vorgängerunternehmen Lausitzer Ölmühle Schkommodau GmbH & Co KG ist vor allem durch den Wegfall eines Großkunden ins Schlingern geraten. Nach unserer Neugründung besann man sich dort auf die gute Qualität aus Hoyerswerda. Wie groß ist die Abhängigkeit von Großkunden? Droht da wieder Ungemach, wenn es sich auch nur ein oder zwei Große wieder anders überlegen?

Wir haben auch weiterhin eine gute Zusammenarbeit mit großen Kunden, wollen aber natürlich weitere Kunden erschließen. Dabei werden wir uns nicht nur auf den Lebensmitteleinzelhandel konzentrieren.

Wie darf man das verstehen?

Leinöl ist sehr vielseitig, so kann man zum Beispiel Holz sowohl für den Innen- als auch Außenbereich mit Leinöl behandeln. Und auch in der Futtermittelbranche ist Leinöl ein gefragtes Produkt.

Die Lausitzer Ölmühle muss sehr schnell einen großen, breiten Kundenstamm erschließen. Sind Sie dabei auf einem guten Weg?

Wir wollen vor allem den kleinen „Tante-Emma-Laden“ um die Ecke beliefern. Denn bei unserer Ware ist vor allem die Frische entscheidend – wir wollen Qualität anbieten. Daher fahren wir unsere Abnehmer im 14-tägigen Rhythmus direkt an und liefern in kleinen Mengen aus – so wird immer nur frisches Leinöl verkauft und der Kunde bekommt die beste Qualität. Das machen wir schon seit 20 Jahren sehr erfolgreich. Daher haben uns die Reaktionen unserer Kunden motiviert, die sich gefreut haben, dass wir im Februar wieder da waren. Derzeit beliefern wir ein Gebiet, das von Südbrandenburg bis an die Tschechische Grenze reicht.

Haben Sie auch versucht, weitere Geschäftsfelder zu erschließen?

Wie gesagt, das Leinöl ist sehr vielseitig. So lässt es sich zum Beispiel auch im Wellness- und Beauty-Bereich einsetzen, das ist aber ein schwieriger Markt.

Dem Lein wird seit jeher eine positive gesundheitliche Wirkung nachgesagt, es ist als Heilpflanze bekannt. Ist das eine Richtung, in die man gehen kann?

Wir haben vor einigen Jahren an einer wissenschaftlichen Studie teilgenommen. Dort konnte nachgewiesen werden, dass Lignane, die im Leinkuchen in besonders großer Konzentration vorkommen, krebsvorbeugend und krebshemmend wirken können. Leinsaatprodukte wirken aber auch Herzerkrankungen entgegen, da sie einen sehr hohen Omega-3-Anteil haben.

Die Lausitzer Ölmühle vertreibt ihre Produkte auch über einen Online-Shop. Lohnt sich das Bestellaufkommen bereits?

Der Online-Shop läuft wirklich gut. Wir haben viele Bestellungen ehemaliger Hoyerswerdaer, die überall verstreut sind.

Was sind denn die exotischsten Länder, in die Sie bisher geliefert haben?

Neben Europäischen Ländern wie Frankreich, Italien, Niederland, Schweiz, Spanien haben wir auch Bestellungen aus Südafrika oder nach Australien.

Bei der 8. Lausitzmesse in Senftenberg avancierte Ihr Stand ja bereits zum Messeschlager. Tut es gut zu erfahren, wie Ihre Produkte beim Verbrauchen angenommen werden?

Dieser Auftritt war unser erster Messeauftritt in Brandenburg und wir waren sehr zufrieden. Wir wurden sehr gut angenommen und hatten viele interessierte Gäste, die nicht nur kosten wollten, sondern auch gleich unsere Produkte gekauft haben. Das war eine wirklich schöne Sache.

Sie haben aber auch ein Ladengeschäft. Da wird jetzt nicht nur Leinöl angeboten.

Ja, wir sind Mitglied in der Erzeugerinitiative „Die Lausitz schmeckt“. Wir beginnen gerade erst damit, regionale Produkte in unserem Geschäft zu verkaufen, bieten Kartoffeln von der MKH aus Wittichenau an. Quark aus der Region soll auch folgen. Denn das gehört ja zusammen: Kartoffeln, Leinöl und Quark.

Die Lausitzer Ölmühle ist eines der wenigen Unternehmen, das man mit der Stadt Hoyerswerda in Verbindung bringt und Sie vertreten nach Außen hin auch die Sorbischen Traditionen. Da liegt die nächste Frage auf der Hand. Wie läuft die Zusammenarbeit im Tourismus?

Das ist wieder ein schwieriges Thema, da wir in unserem Hause selbst nur begrenzt Führungen durchführen können. Aber mit der Initiative „Die Lausitz schmeckt“ und der MKH haben wir gute eine gute Zusammenarbeit. Das Ganze muss sich natürlich erst entwickeln.

Ihr Unternehmen ist ja gerade einmal ein Dreivierteljahr jung – wie sehen Sie die Zukunft des Unternehmens?

Es wird weiter gehen. Wir werden weiterhin versuchen, uns breiter aufzustellen, da sei zum Beispiel der gemeinsam mit der MKH entwickelte Leinölkäse genannt. Doch es lauern natürlich auch Risiken: In diesem Jahr haben sich die Preise für unsere Rohstoffe erhöht und die schlechten Ernten in Folge der Wetterkapriolen haben ihr Übriges getan. Wir haben noch viel vor uns und uns ist nicht Bange vor der Zukunft.

Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg!

HoyWoy-Mädel Natalie – (End)Station Frauentausch?

Über sie wurde viel geschrieben. Oft auch wenig Vorteilhaftes. Als „Lausitz-Luder“ im Big Brother-Container (Staffel 5) erlangte sie zweifelhafte „Berühmtheit“ durch eine Oben-Ohne-Dusch-Szene (welch ein Skandal im aufgeklärten Deutschland, aber wahrscheinlich die einzige Chance für diverse Zeitungen seitenweise Titten zu zeigen, ohne zu sagen, dass es nur um Kaufanreize geht und nicht um mehr) und einen Mitternachts-Strip für die männlichen Container-Insassen. Die Rede ist von Natalie Langer – zwischenzeitlich 29 – aus Hoyerswerda.

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Es ging um die Frisur…

Kürzlich wurde die Stadt Hoyerswerda von der Bundesregierung als „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet worden. Die Initiative, gefördert durch die Bundesregierung, das Bundesministerium für Familie, Senioren,Frauen und Jugend, das Bundesministerium des Innern und die Bundesbeauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration beschreibt die Ziele selbst unter anderem wie folgt:

Um das Bekenntnis für Vielfalt, Toleranz und Demokratie in den kommenden Jahren langfristig und überall vor Ort zu unterstreichen, sind alle Kommunen in Deutschland aufgerufen, sich an der Initiative zu beteiligen. Besonders engagierte Kommunen können sich für ein Schild, das sie als „Ort der Vielfalt“ auszeichnet, bewerben.

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Elsterwelle und die „Angst“ vor dem Netz

Vom kleinen Lokal-Fernsehsender zum lokalen Medien-Mogul - im Fernsehen und im Radio präsent. Und im Netz?

Vom kleinen Lokal-Fernsehsender zum lokalen Medien-Mogul - im Fernsehen und im Radio präsent. Und im Netz?

Es gibt da in Hoyerswerda seit 1992 einen kleinen, bemühten Lokalfernsehsender. Damals noch HOY-TV genannt, konnten sich die Fernsehmacher sehr schnell durchsetzen. So war es fast schon die Regel, dass um 18 Uhr Jeder in der Stadt „Zeitnah – die aktuellen Meldungen“ guckte. Auch in der überregionalen Presse wurde über HOY-TV berichtet. Und auch den Sprung ins Radio schafften die Macher in den 2000-er Jahren fast unfallfrei. Doch etwas wollte sich nie durchsetzen: Ins Netz gestreamte Sendungen.

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Eine Geschichte am Tag – oder: Die Hoyerswerdsche

 

Die Idee, ein Internet-Tagebuch rund um das Geschehen in seiner früheren Heimatstadt zu führen, kam aus »persönlicher Unzufriedenheit« auf, sagt Robert Köhn, der seinen Lebensmittelpunkt berufsbedingt in die Nähe von Berlin verlegt hat: »Als Außenstehender hat man wenig Möglichkeiten, sich über die Stadt im Internet zu informieren.« In Zeitungen sei es platzbedingt nicht möglich, Themen in dem Umfang unterzubringen, wie man es gern möchte. Und was Blogs betrifft, habe Hoyerswerda im Gegensatz zu anderen Städten Nachholbedarf. Weiterlesen