Die Bertelsmann-Stiftung ist alles andere als unkritisch zu sehen. Nicht nur, dass sie einen großen Teil der Aktien am wohl mächtigsten Medienkonzern Deutschlands hält, als Stiftung bereitet sie mit Studien und Forschungsarbeiten die Boden für weitere wirtschaftliche Betätigungsfelder wie zum Beispiel im Pflegebereich. So veröffentlichte die Bertelsmann-Stiftung 2015 eine Bevölkerungsprognose, die von sinkenden Einwohnerzahlen und damit einhergehend von einem Umbau der Pflege ausging. Hoyerswerda wurden verheerende Schrumpfungsraten vorhergesagt – Hoyerswerda lebt! berichtet damals ausführlich.
WeiterlesenLR-Auflage löst sich in Luft auf!
Hoyerswerda schrumpft – das ist keine neue Erkenntnis. Hatte unsere Stadt 1981 auf dem Höhepunkt satte 71.124 Einwohner, sank die Zahl in den Neunzigern besonders stark. Auch Eingemeindungen konnten diesem Trend nicht wirksam gegenwirken. Zuletzt veröffentlichte Zahlen ergeben noch 32.468 Einwohner in Hoyerswerda inklusive aller Gemeinden. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die benötigten Strukturen. Es werden weniger Wohnungen benötigt, Straßen, Einkaufsmöglichkeiten – und auch am Ende werden eben auch weniger Lokalzeitungen gekauft. Weiterlesen
APRIL, APRIL: Hoyerswerda feiert dieses Jahr nicht 750. Geburtstag! Ehemaliger Museums-Chef verrät das DDR-Komplott!

Hoyerswerda feiert dieses Jahr nicht 750. Geburtstag! Ehemaliger Museums-Chef verrät das DDR-Komplott!
Das ist nun wirklich peinlich für die Stadt Hoyerswerda. Mit großem – auch finanziellem! – Aufwand wird da das 750. Stadtjubiläum in diesem Jahr beworben. Es wurde ein Festkomitee gegründet, Logo und Corporate Design in Auftrag gegegeben, zehntausende Broschüren und Programmhefte gedruckt. Doch zu feiern gibt es in diesem Jahr nichts. Zumindest nicht das 750. Stadtjubiläum. Hoyerswerda wurde eben nicht erstamls am 1. Mai 1268 urkundlich erwähnt, sondern bereits am 1. April 1259! Das war bekannt, doch Jubiläumsplanungen der DDR-Führung sollten den wahren Geburtstag unseres Hoyerswerda verschleiern!
Auf die Spur gebracht hat uns der ehemalige Museumsdirekt Karl-Hein Hempel. Bei einer Führung durch die Hoyerswerdaer Altstadt vor einigen Jahren sprach der Historiker zur Stadtgeschichte und überraschte die Reisegruppe mit den Worten: „Das Gründungsdatum von Hoyerswerda war zu DDR-Zeiten geheime Kommandosache“. Geheime Kommandosache – damit bezeichnete man in der DDR Staatsgeheimnisse von höchster Bedeutung, deren Geheimhaltung für die Sicherung der Grundlagen der DDR bzw. der sozialistischen Staatengemeinschaft entscheidend ist oder deren Offenbarung diese Grundlagen gefährden kann. Was war denn nun am tatsächlichen Gründungsdatum Hoyerswerdas so staatsgefährend? Schon mit der Planung zum großen Aufbau der Stadt Hoyerswerda als 2. sozialistische Wohnstadt war klar, dass das feudale Erbe keinen Platz im kollektiven Gedächtnis finden sollte, die Berlin-Krise spielte auch eine Rolle. Dennoch wurde in der Stadtverwaltung bereits 1958 mit vollem Eifer die 700-Jahr-Feier vorbereitet. Sogar die SED-Kreisleitung Hoyerswerdas war eingeweiht und hielt den Vorbereitungen den Rücken frei. Ausgerechnet Albert Stief, in Hoyerswerda über die SED-Kreisleitung zur SED-Bezirksleitung nach Cottbus aufgestiegen, spielte den Spitzel und meldete den „Umsturzversuch“ nach Berlin. In einer Nacht-und-Nebel-Aktion entschwirrte ein Kommando aus der fernen Hauptstadt in die „Uhruheprovinz“. Die Planungen wurden eingestampft. Des Nachts wurde sogar ins Stadtarchiv im Stadtschloss eingebrochen und die Teilungsukrunde des Markgrafen von Brandenburg dezent „nachbearbeitet“. Da sich diese Urkunde auch auf andere bekannte und zeitlich eingeordnete Urkunden berief, war das spätestmögliche Datum ein Tag im Jahr 1268. Und schwupps wurde Hoyerswerda über Nacht neun Jahre jünger.
Natürlich wussten Insider Bescheid, doch das ist jetzt auch schon wieder satte sechzig Jahre her und die Zeitzeugen sterben aus! Wenn Hoyerswerda in diesem Jahr also großspurig seinen 750. Jahrestag begehen möchte, dann ist es doch eigentlich mindestens der 759. Geburtstag – und eigentlich ist die Geschichte der Besiedlung des Landfleckens namens Hoyerswerda wohl noch einige Jahre älter…
Matthias Heidrich macht den Fußball-Lehrer!

Matthias Heidrich macht den Fußball-Lehrer!
Er ist ein echtes Hoyerswerd’sches Fußball-Urgestein. Begann 1983 mit 6 Jahren sein Fußball-ABC bei der BSG Aktivist Schwarze Pumpe zu erlernen. Keine zwölf Jahre später gab er sein Debüt bei den Männern des FSV Hoyerswerda. Doch in der 88. Spielminute eingewechselt, durfte er nur 50 Sekunden Oberliga-Luft schnuppern, sein rüdes Einsteigen von Hinten wurde mit glatt Rot geahndet. Doch der Heißsporn setzte sich schnell durch, spielte allein 118 Partien beim FSV, schoss 11 Tore. Wechselte zu Erzgebirge Aue, Allemannia Aachen, VfL Osnabrück und Wacker Burghausen, spielte DFB-Pokal, 1. Bundesliga, 2. Bundesliga, 3. Liga, Regionalliga, Oberliga. Und nach seinem Karriereende als aktiver Spieler wechselte er als Nachwuchsleiter zu Energie Cottbus, wo er noch heute aktiv ist.
Und gestern war er in allen Medien. Denn zusammen mit 24 weiteren Kollegen erhielt Matthias Heidrich nun die Fußball-Lehrer-Lizenz, die höchster Trainer-Lizenz im Profi-Fußball. Ob sein Weg als Trainer ähnlich erfolgreich sein wird, wie seine Spieler-Laufbahn? Wir würden es ihm wünschen – Alles Gute, Heid!
DDR-TV-Auftritt der Artistengruppe des Gaskombinates Schwarze Pumpe
Am 21. August 1982 hatte die Artistengruppe des Gaskombinates Schwarze Pumpe einen Live-Auftritt im DDR-Fernsehen bei der Sendung „Mach mit, Mach’s nach, Mach’s besser“ mit Adi. Diese Folge wurde aus Dresden vom 7. Pioniertreffen gesendet. Ein rares TV-Schätzchen.
Generalstaatsanwaltschaft dementiert Internet-Gerüchte: Nein, in Hoyerswerda wurde kein Terrorverdächtiger festgenommen!“
Das Internet ist ein toller Ort, an dem man neben vielen anderen Dingen auch stets das Neueste erfährt. Hier stehen schon oft Neuigkeiten, noch bevor sie erst am Folgetag in der Zeitung zu finden sind. Und auch Meinungen oder Meldungen, die es nicht in die örtlichen Medien schaffen, haben hier Platz. Hellhörig wurden wir gestern Abend, als TAG24 einen Beitrag über einen Indischen Asylbewerber veröffentlichte, bei dem die Polizei ein Hausverbot durchsetzte. Der offensichtlich verwirrte Mann wurde vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen. Darunter entspannen sich die erwartbaren und immer wieder gleichen Diskussionen. Ein Beitrag einer Nutzerin war aber anders:
Ein Terrorverdächtiger in Hoyerswerda? Das wäre schon eine ganz besondere Meldung und bisher hat noch niemand darüber berichtet? Kann doch Nichtsein! Die weiteren szenetypischen Ausschmückungen mal außen vor gelassen, ist das ziemlich interessant, aber wohl nur daher gesagt, oder? Andere Facebook-Nutzer hakten nach (Nachrichtenverlauf weiter unten). Denn regelmäßig Halal-Essen von der Tanke ist nicht sehr wahrscheinlich. Später ändert die Nutzerin ihren Ursprungsbeitrag ein wenig:
Hier ist nun die Info mit der Tankstelle gleich eingearbeitet und die Wortwahl ein wenig nachgebessert. Auch das abschließende Statement ist nun sarkastisch ausgeschmückt. Weiter unten stand, das dies nachweislich wenigstens am letzten Sonntag so gewesen sein.
Aber nochmal: Wenn das stimmt, dann ist das eine wichtige Meldung und die Informationen könnten so ja vielleicht stimmen. Also bei der Polizei nachgehakt. Die Antwort in diesem Fall kommt dann jedoch nicht von der Polizei, sondern von der zuständigen Generalstaatsanwaltschaft. Demnach wurde am 31.5. bei einer Personenkontrolle zufällig ein syrischer Staatsbürger aufgegriffen, der im Fahndungssystem zur Festnahme ausgeschrieben war. Gegen ihn hat Frankreich einen Europäischen Haftbefehl ausgestellt. Allerdings keineswegs wegen Terrorverdacht oder ähnlichem, sondern wegen eines Falls Häuslicher Gewalt. Der Syrer wurde daher in Polizeigewahrsam genommen. Ob er dort mit Halal-Speisen verköstigt wurde, entzieht sich der Kenntnis der Staatsanwaltschaft. Schon am 1.6. wurde der Arrestant dann dem Ermittlungsrichter vorgeführt und am gleichen Tag noch in die JVA Görlitz verbracht. Die Generalstaatsanwaltschaft fügte hinzu, dass es sich hierbei um einen relativ häufig vorkommenden Standardfall handelt, es sei nicht ungewöhnlich, dass Europäische Haftbefehle durch den „Kommissar Zufall“ vollstreckt werden, die Personen dann in Gewahrsam genommen werden und im Regelfall innerhalb weniger Tageausgeliefert werden.
Zusammengefasst: Ja, es wurde ein Syrer verhaftet, gegen den ein Europäischer Haftbefahl zur Auslieferung nach Frankreich vorliegt. Nein, es ist kein Terrorverdächtiger, er nächtigte auch nicht mehrere Tage auf dem Polizeirevier. Dass man ihn nicht hat hungern lassen, sollte eine Selbstverständlichkeit in unserem Staat sein. In der Vergangenheit wurden beispielsweise Tatverdächtige einer rechtsextremen Gewalttat auf Wunsch mit leckeren (?) Speisen vom Amerikanischen Fastfood-Tempel mit dem goldenen M versorgt, ohne dass es einen Aufschrei gab.
Aber wie kam das nun mit dem Terrorverdacht zu Stande? Das ließ sich nicht klären. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Information von Polizisten stammt, da im Fahndungssystem eben nicht der Grund für den Haftbefehl aufgeführt sei und es durch aktuelle Meldungen aus den Europäischen Staaten für den Einen oder Anderen plausibel sein könnte, dass Syrer (oder Ägypter, Tunesier …) ja nur Terroristen sein können. Wie gesagt: Dem ist definitiv nicht so.
Und eine Meldung wie diese ist der Grund, warum wir Journalismus brauchen: Eine Behauptung wird aufgeschnappt, aber nicht sofort ungeprüft weitergegeben, sondern geprüft. Zum Beispiel direkt über die Polizei, über Asylbetreuer, die möglicherweise davon Kenntnis haben könnten. In so aufgeregten Zeiten sollten wir Alle ein Bisschen runter kommen, durchatmen und gut überlegen, ob ungeprüfte Gerüchte wild geteilt werden sollten.
DOKUMENTATION:
Hier noch die Antworten auf den Post, woraufhin dann Änderungen am Ursprungspost vorgenommen wurden.
Kriminalstatistik 2016: Hoyerswerda wird sicherer!
Berichte von gestohlenen Autos und Fahrrädern finden sich nicht selten in den örtlichen Nachrichten. Und so verfestigt sich mehr und mehr ein Gefühl, dass die Kriminalität steigt. Eine gute Gelegenheit, das Gefühl zu überprüfen, bieten die jährliche Polizeilichen Kriminalstatistiken. In dieser Woche präsentierte die Polizeidirektion Görlitz, die auch für Hoyerswerda zuständig ist, ihre Statistik für das vorangegangene Jahr.
Große Fußballchronik wird vorgestellt

Die Hellseher von Elsterwelle

Die Hellseher von Elsterwelle
Dass unser lokaler Fernseh- und Radiosender Elsterwelle nicht von gestern ist, wussten wir schon lange. Doch wie es scheint, sind die Damen und Herren aus der Altstadt so nah an der Quelle, dass sie News schon haben, bevor sie passiert sind.
So geschehen am 30. Dezember um 9:45 Uhr. Da postete Elsterwelle auf seiner Facebook-Seite eine Meldung, dass Oberbürgermeister Stefan Skora sein feste jährliche Ritual abgehalten hat, bei der er diejenigen besucht, die zu Silvester arbeiten müssen, um für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
Freilich ist das natürlich Quatsch. Man war bei Elsterwelle nur bereits fleißig und hat die Meldungen für die Silvesterschicht vorbereitet, wahrscheinlich hat die Pressestelle des Rathauses dieses Meldung bereits mit einer Sperrfrist versehen an die Medienhäuser gesendet, damit die leichteres Arbeiten haben.
Lustig ist es natürlich trotzdem!
TV-Sender RBB veröffentlicht Pendlerstudie: Hoyerswerda in den TOP 3!

TV-Sender RBB veröffentlicht Pendlerstudie: Hoyerswerda in den TOP 3!
In dieser Woche widmet sich der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) den Pendlern, da besonders viele Brandenburger für die Arbeit in ein anderes Bundesland fahren müssen. Dabei wurde dann auch der neue Pendleratlas präsentiert, der alle bekannten Daten hübsch veranschaulicht zeigt. Und Hoyerswerda spielt dort eine gewichtige Rolle…